Sonntag, 27. Dezember 2015


Heilmittel Sehnsucht Teil 6:

Spiritualität und Heilung

„Heilung heißt ganz werden“

Wenn wir heute von „Heilung“ sprechen, meinen wir in aller Regel Genesung von einer Erkrankung. Wir setzen es also eigentlich gleich mit „wieder gesund“ werden.
Für Gesundheit gibt es verschiedene Definitionen, aber umgangssprachlich meinen wir doch meist die Abwesenheit von – uns störenden – Symptomen bzw. Krankheiten.
Oder aber so etwas, wie ein allgemeines Wohlbefinden.
Aber woher stammt der Begriff Heilung? Heute gibt es Mediziner einerseits oder aber Priester bzw. spirituelle „Berufe andererseits. Es ist eher selten, dass ein Arzt spirituell oder „heilend“ im ursprünglichen Sinne tätig ist.
Früher war das ganz anders: Es gab sehr viele Heiler, die sowohl spirituell, als auch medizinisch tätig waren. Als berühmte Beispiele seien nur Hildegard von Bingen und die Klostermedizin oder aber Pfarrer Kneipp erwähnt.
Heilung trägt den Wortstamm „heil“ in sich und heil bedeutet eigentlich ganz bzw. vollständig, also nicht in Teilen. Heil zu werden heißt also, alles in sich wahr zu nehmen und idealer Weise zu integrieren. Wir haben alle eine Persönlichkeit, die einem Bild entspricht, das wir und andere von uns haben. Auch wenn sich dieses Bild anderer nicht ganz mit dem deckt, das wir von uns selbst haben, ist es immer nur ein Teil von uns. Mit jeder Beurteilung in „Gut oder Schlecht“, aber auch schon „Erwünscht oder Unerwünscht“, entscheiden wir uns für einen Teil, gegen die „Gleich Gültigkeit“ von allem. Der andere Teil, unsere „Schattenseite“ hat aber einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit, weil er gesehen werden will und durch Symptome auf sich aufmerksam macht. Es sind also oft die ungelebten Teile von uns, die uns krank machen können. Heilung bedeutet also, auch diese Teile zu sehen und anzuerkennen. Dann haben sie keinen Grund, durch unerwünschte Symptome auf sich aufmerksam zu machen.
Weshalb mache ich das im Zusammenhang mit unserer Sehnsucht zum Thema? Auch unsere Sehnsüchte liegen oft im Dunkeln. Sie machen uns Angst, weil wir gelernt haben, dass es schlecht, egoistisch oder gefährlich ist, sie ernst zu nehmen.
Wirkliche „Heilige“, die früher als solche bezeichnet wurden, waren in höheren Maße in der Lage, den ganzen Menschen wahr zu nehmen. Sie besaßen die Weisheit, an zu erkennen, dass in jedem Menschen alles enthalten ist. Das machte es ihnen auch möglich, barmherziger mit denen umzugehen, die von ihren Mitmenschen - weshalb auch immer - zu  „Sündern“ gestempelt wurden.
Der Prinz auf dem weißen Pferd ist in diesem Sinne ein „Lockvogel“, um unsere ungelebte Seite zu integrieren. Es ist ja kein Geheimnis, dass man immer wieder den „gleichen Partner“ trifft, obwohl man doch vorher einen ganz anderen – und zudem so positiven - Eindruck hatte. Wir nehmen unsere potenziellen Partner mit der sogenannten rosaroten Brille wahr, um uns unbewusst selbst zu verführen, genau die Persönlichkeit als Partner zu wählen, die uns dann im Alltag mit unseren Schattenseiten konfrontiert. Wir springen auf immer die gleichen „Sprüche“ an, die unsere Freunde wahrscheinlich kalt lassen würden. Das liegt daran, dass unser Partner genau die Wunden auf reißt, die uns in der Kindheit so weh getan haben, so dass wir alles versuchen, um erneute  Erfahrungen dieser Art zu vermeiden.
Unser Partner hilft uns also immer wieder auf’s Neue dabei, heil zu werden und wir bekommen jedes Mal einen Wutanfall und beschimpfen ihn, weil wir nicht verstehen, dass unsere (Über-)Reaktion mit einer Erfahrung aus der Vergangenheit zu tun hat, die wir heilen können: Sie schreit nach Aufmerksamkeit, die wir ihr und damit uns und unserer Gesundheit schenken können!

Im nächsten Teil werden wir uns mit einigen konkreten gesundheitlichen Auswirkungen unserer Sehnsucht beschäftigen.

Ich wünsche Ihren Schattenseiten Aufmerksamkeit und Ihnen einen guten „Rutsch“ und Neubeginn 2016

Werden Sie heiler!


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