Sonntag, 27. Dezember 2015


Heilmittel Sehnsucht Teil 6:

Spiritualität und Heilung

„Heilung heißt ganz werden“

Wenn wir heute von „Heilung“ sprechen, meinen wir in aller Regel Genesung von einer Erkrankung. Wir setzen es also eigentlich gleich mit „wieder gesund“ werden.
Für Gesundheit gibt es verschiedene Definitionen, aber umgangssprachlich meinen wir doch meist die Abwesenheit von – uns störenden – Symptomen bzw. Krankheiten.
Oder aber so etwas, wie ein allgemeines Wohlbefinden.
Aber woher stammt der Begriff Heilung? Heute gibt es Mediziner einerseits oder aber Priester bzw. spirituelle „Berufe andererseits. Es ist eher selten, dass ein Arzt spirituell oder „heilend“ im ursprünglichen Sinne tätig ist.
Früher war das ganz anders: Es gab sehr viele Heiler, die sowohl spirituell, als auch medizinisch tätig waren. Als berühmte Beispiele seien nur Hildegard von Bingen und die Klostermedizin oder aber Pfarrer Kneipp erwähnt.
Heilung trägt den Wortstamm „heil“ in sich und heil bedeutet eigentlich ganz bzw. vollständig, also nicht in Teilen. Heil zu werden heißt also, alles in sich wahr zu nehmen und idealer Weise zu integrieren. Wir haben alle eine Persönlichkeit, die einem Bild entspricht, das wir und andere von uns haben. Auch wenn sich dieses Bild anderer nicht ganz mit dem deckt, das wir von uns selbst haben, ist es immer nur ein Teil von uns. Mit jeder Beurteilung in „Gut oder Schlecht“, aber auch schon „Erwünscht oder Unerwünscht“, entscheiden wir uns für einen Teil, gegen die „Gleich Gültigkeit“ von allem. Der andere Teil, unsere „Schattenseite“ hat aber einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit, weil er gesehen werden will und durch Symptome auf sich aufmerksam macht. Es sind also oft die ungelebten Teile von uns, die uns krank machen können. Heilung bedeutet also, auch diese Teile zu sehen und anzuerkennen. Dann haben sie keinen Grund, durch unerwünschte Symptome auf sich aufmerksam zu machen.
Weshalb mache ich das im Zusammenhang mit unserer Sehnsucht zum Thema? Auch unsere Sehnsüchte liegen oft im Dunkeln. Sie machen uns Angst, weil wir gelernt haben, dass es schlecht, egoistisch oder gefährlich ist, sie ernst zu nehmen.
Wirkliche „Heilige“, die früher als solche bezeichnet wurden, waren in höheren Maße in der Lage, den ganzen Menschen wahr zu nehmen. Sie besaßen die Weisheit, an zu erkennen, dass in jedem Menschen alles enthalten ist. Das machte es ihnen auch möglich, barmherziger mit denen umzugehen, die von ihren Mitmenschen - weshalb auch immer - zu  „Sündern“ gestempelt wurden.
Der Prinz auf dem weißen Pferd ist in diesem Sinne ein „Lockvogel“, um unsere ungelebte Seite zu integrieren. Es ist ja kein Geheimnis, dass man immer wieder den „gleichen Partner“ trifft, obwohl man doch vorher einen ganz anderen – und zudem so positiven - Eindruck hatte. Wir nehmen unsere potenziellen Partner mit der sogenannten rosaroten Brille wahr, um uns unbewusst selbst zu verführen, genau die Persönlichkeit als Partner zu wählen, die uns dann im Alltag mit unseren Schattenseiten konfrontiert. Wir springen auf immer die gleichen „Sprüche“ an, die unsere Freunde wahrscheinlich kalt lassen würden. Das liegt daran, dass unser Partner genau die Wunden auf reißt, die uns in der Kindheit so weh getan haben, so dass wir alles versuchen, um erneute  Erfahrungen dieser Art zu vermeiden.
Unser Partner hilft uns also immer wieder auf’s Neue dabei, heil zu werden und wir bekommen jedes Mal einen Wutanfall und beschimpfen ihn, weil wir nicht verstehen, dass unsere (Über-)Reaktion mit einer Erfahrung aus der Vergangenheit zu tun hat, die wir heilen können: Sie schreit nach Aufmerksamkeit, die wir ihr und damit uns und unserer Gesundheit schenken können!

Im nächsten Teil werden wir uns mit einigen konkreten gesundheitlichen Auswirkungen unserer Sehnsucht beschäftigen.

Ich wünsche Ihren Schattenseiten Aufmerksamkeit und Ihnen einen guten „Rutsch“ und Neubeginn 2016

Werden Sie heiler!


Sonntag, 13. Dezember 2015


Heilmittel Sehnsucht Teil 5:

Fortsetzung: „Warum“ Sehnsucht leben
„Gott schuf die Sehnsucht nach dem Ziel, um uns auf den Weg zu locken“
Christina Bruderek, Autorin

Den letzten Beitrag beendete ich mit dem Satz aus Mandelas (Amtsantritts-)Rede, dessen Bedeutung uns zum „warum“ der Sehnsucht führt: „Du bist ein Kind Gottes“
Was meint er damit?
Wir sprechen oft auch davon  „nach dem Ebenbild Gottes“ leben zu wollen.
Was ist  mit all dem gemeint?
Wenn es ein Ideal gibt, nach dem es  zu leben gilt, weshalb sind wir dann alle höchst unterschiedlich? Wir sehen ja nicht nur unterschiedlich aus und haben jeder individuelle physische Merkmale, wie Aussehen, Statur, Größe, Kraft, Geschicklichkeit, sondern sind auch geistig-emotional jeder individuell.
Was hat das für einen Sinn?
Wie ich zu Beginn schon angedeutet habe, ist es natürlich kein Zufall, dass jeder von uns aus einem „anderen Holz geschnitzt“ ist. Wir sind jeder für ein anderes Instrument vorgesehen, um noch einmal mit den Worten Otto Runges zu sprechen(„Ohne diese Sehnsucht bin ich nichts, als ein unbesaitetes Instrument“ – s. Teil 3 meines Beitrages)
Trotz dieser offensichtlichen Individualität, die jeden von uns ausmacht, tun wir uns mehr oder weniger schwer, zu erkennen, wofür wir denn gemacht sind.
Wir haben es gar nicht leicht, zu entscheiden, welche Saiten wir für unser Instrument auswählen. Als Kind tun wir dies sehr intuitiv mit Freude und ohne uns darüber bewusst zu sein, was wir tun bzw. von welcher Bedeutung es ist, das zu tun, woran wir Freude haben.
Da wir aber keine Kinder mehr sind, wenn wir uns bewusst auf die Suche zu unserer Sehnsucht machen, gibt es eben diese. Sie ist es, die den Weg zu der Lust ebnet, die Kinder intuitiv leben.
Unsere Sehnsucht hilft uns, zu spüren, wie wir gemeint, also wofür wir gemacht sind!
Sie ist der Wegweiser zu unserer Bestimmung. Jeder hat  eine Einzigartigkeit – ist ein „Unikat“, eine göttliche Schöpfung, weshalb und für was er lebt, für was er hier ist.

Jeder von uns ist ein individuelles Kunstwerk der Schöpfung mit einer „göttlichen“ Idee. („Erst war das Wort“)
Und wenn wir eine individuelle Schöpfung sind, haben wir auch eine individuelle Bestimmung. Jeder von uns kann etwas, das niemand anders auf ähnliche Weise gut kann – und was anderen Menschen hilft!
Jeder von uns hat also eine (eigene!) Mission, die nur wir selbst spüren und erkennen können.
Die „göttliche Idee“, wofür wir gemacht sind, zu erspüren, erfordert also, dass wir uns auf uns selbst besinnen. Deshalb ist Nähe zu Gott und Nähe zu uns selbst auch kein Widerspruch:
Es entspricht einem Leben in Einklang mit der göttlichen Schöpfung, wenn wir uns auf den Weg nach unserer Sehnsucht machen.
Und dann ist es logisch, dass wir, wenn wir so leben, mehr Energie haben, auf dem Weg zu mehr Gesundheit sind. Das heißt allerdings keineswegs, dass dieser Weg leichter wäre. Ganz im Gegenteil: Er ist schwerer und durchaus von Ängsten gesäumt. Und das ist sicher einer der Hauptgründe, weshalb wir es so oft nicht tun. Auch diesem Thema werde ich einen eigenen Beitrag widmen.

Fazit der Frage nach dem „warum“ in Bezug auf unsere Sehnsucht:

Eine Antwort hat etwas mit unserer spirituellen Natur zu tun
Jeder Einzelne von uns wurde mit einer Idee gemacht, die nur er selbst auf diese Weise    leben kann.
Wir haben also jeder eine INDIVIDUELLE „Mission“

Die heutige Überschrift bringt das alles auf den Punkt und soll uns als schöner, treffender Abschluss dienen:
 „Gott schuf die Sehnsucht, um uns auf den Weg zu locken (Christina Bruderek, Autorin)

Eine weitere Antwort auf das „warum“ könnte die Wirkung auf unsere Gesundheit sein :

Deshalb wird nächste Woche das Thema lauten: Spiritualität und Heilung
Was hat der Zusammenhang der Beiden mit unserem Thema zu tun?

Ich wünsche Ihnen eine schöne 3. Adventswoche und: Bleiben Sie entsp

Sonntag, 6. Dezember 2015


Heilmittel Sehnsucht Teil 4: Warum Sehnsucht?

Wir haben uns am Ende des letzten Beitrages mit einem Widerspruch konfrontiert gesehen:
Einen Teil der Antwort nach der Frage was Sehnsucht ist, fanden wir in der Erkenntnis: Sehnsucht ist (auch) eine Suche nach Gott UND eine Suche nach sich selbst.
Geht das zusammen?

Viele Menschen, mit denen ich spreche, glauben, um Gott zu finden,  braucht es bestimmte Haltungen:
Wir glauben vielleicht, wir sind Gott nahe,
·      wenn wir asketisch leben
·      wenn wir bescheiden sind
·      wenn wir uns klein machen
·      wenn wir uneigennützig leben
·      hohe Opferbereitschaft zeigen
usw.
Auf diese Weise bewegen wir uns sehr stark von uns selbst weg.
Wer kennt  nicht den berühmten Teil (ursprünglich von Marianne Williamson) aus der Rede Nelson Mandelas zu  seinem Amtsantritt? Da heißt es u.a.

„.....Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das uns am meisten Angst macht.
Wir fragen uns, wer bin ich, mich brillant, großartig, talentiert, phantastisch zu nennen?...“
Das ist  - zumindest in den nicht mehr ganz jungen Generationen, zu denen auch ich gehöre – die Ausrichtung, die uns vertraut ist. Diese Wertevorstellung wurde uns, zumindest der Kinder der Kriegs/Nachkriegsgeneration von unseren Eltern, Lehrern und der Gesellschaft vermittelt, vorgelebt.
Wenn Du unauffällig bleibst, bescheiden, klein, dann wirst Du geliebt. Dann bist Du in Ordnung.
In der Rede Nelson Mandelas heißt es dann:
„Aber wer bist Du, Dich nicht so (brillant, großartig etc. – s.o.) zu nennen?
Du bist ein Kind Gottes.“
DAS ist die Begründung dafür, unsere Größe zu leben! Wir sind „ein Kind“ Gottes und DESHALB dürfen wir uns „großartig“ fühlen und das auch leben!
Weiter sagt er:.
„Dich selbst klein zu halten, dient nicht der Welt.“
Ahaa? Überrascht uns das nicht? Haben wir es nicht anders herum gelernt? Aber vielleicht haben wir „Welt“ verwechselt, mit den Bedürfnissen derer, die es uns beigebracht haben?! Denn unsere Erzieher, wer auch immer einen großen Einfluss auf uns als Kind hatte, haben dies ja selbst in noch viel stärkerem Maße erlebt, weil sie in einer schlimmen Zeit aufwuchsen, die geprägt war von Gewalt und Unterdrückung.
Also haben sie uns in guter Absicht weiter gegeben, was sie selbst als hilfreich erlebt haben. Diese Art der Prägung reicht aber noch viel weiter zurück. Es war immer im Interesse mächtiger Herrscher, ob politischer oder religiöser Machthaber, uns klein zu halten. Denn das ist sicherer und weniger anstengend. Und schon ein Schaf, das aus der Herde ausschert, ist gefährlich. Andere könnten auch auf den Geschmack kommen.
Nelson Mandela sagt in seiner Rede weiter:
„Es ist nichts Erleuchtetes daran, sich klein zu machen ...“
Das ist es doch, was wir oft glauben? Menschen glauben sich gerne „erleuchtet“
Oft steckt dahinter eine große Unsicherheit über die eigene Identität. Eine Unsicherheit, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, der einem das notwenige Gefühl von Selbstwert gibt, das viele von uns sich erarbeiten müssen – aufgrund eben dieser Prägungen.
Aber: „Du bist ein Kind Gottes“. Aber was bedeutet das eigentlich genau?
Was es für mich bedeutet, dazu komme ich im nächsten Beitrag.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Nikolaustag und eine schöne Adventswoche!

Sonntag, 29. November 2015



Heilmittel Sehnsucht Teil 3:
Fortsetzung: Was ist Sehnsucht?



Im letzten Beitrag haben wir uns mit der „dunklen“ Seite der Sehnsucht befasst:
Damit, dass es sich hoffnungslos, melancholisch, verzweifelt anfühlen kann, wenn man das Gefühl hat, dass die Sehnsucht unerfüllt bleibt. Und natürlich würde ich diesem Thema nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, wenn Sehnsucht nur diese eine „dunkle“ Seite hätte. Natürlich gibt es – wie bei allen anderen Dingen in unserer polaren Welt - auch die andere Seite.
Und so sagte Otto Runge einmal:


„Die innere brennende Sehnsucht ist der Quell, woraus alle meine Kraft, alles, was ich hervorbringe, entsteht; Ohne diese Sehnsucht bin ich nichts, als ein unbesaitetes Instrument.“
Philipp Otto Runge, 1802/
Otto Runge, Briefe und Schriften. S.5.   Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin, 1983

Ohne Sehnsucht fühlt er sich also „unbesaitet“.
Was meint er genau damit? Ein Instrument ohne Saiten kann ja keine Musik machen. Da
dies aber seine Bestimmung ist, müssen Saiten aufgezogen werden, damit es seinen
„Lebenszweck“ erfüllen kann.
Vielleicht sind auch wir Menschen – mindestens zum Zeitpunkt  unserer Geburt – noch
unbesaitet.  Die „richtigen“ Saiten zu finden, die zu unserem Instrument passen, ist nicht
immer leicht. Wir sind alle von Anfang an aus einem „bestimmten Holz“ geschnitzt, also
für eine bestimmte Art von Instrument vorgesehen.
Die „hardware“ wurde uns schon mitgegeben, mit verschiedenen Eigenschaften, wie
z.B., ob wir als kleines oder großes, Blas-/ oder Zupfinstrument „gedacht“ sind.
Dazu schreibe ich später mehr.
Die Sehnsucht hat also auch etwas, dass uns nach vorne schauen lässt, solange wir
die Hoffnung haben, das zu erreichen, wonach wir uns sehnen. Es gibt also auch eine
„helle “ Seite.

„Gott schuf die Sehnsucht nach dem Ziel, um uns auf den Weg zu locken“

sagt Christina Brudereck, (deutsche Diplom-Theologin , lebt im Sauerland)

Dies hört sich ganz anders an, als die Zitate über die „dunkle“ Seite der Sehnsucht.
Diese „helle“ Seite der Sehnsucht fühlt sich ähnlich wie Vorfreude an.
Sie zeigt, wo unser Weg uns hin führen kann, gibt eine Vorschau dessen, was uns erwartet. wenn wir ihn gehen. Sie hilft uns auch, auf dem Weg zu bleiben, obwohl wir mit Hindernissen konfrontiert werden, weil sie die Funktion einer Zugkraft hat, die starker emotionaler  und deshalb motivierender Natur ist.

Ein Ziel, dass "vernünftig" ist, also stärker von unserem Verstand bestimmt wird, hat nicht die gleiche Kraft. Um  ein solches Ziel zu verfolgen, brauchen wir einen starken Willen. Es erscheint mir sinnvoll, sich in diesem Fall zu fragen, welches seine Motivation ist.

Ein Ziel, das von unserem Herzen, bzw. letztendlich von unserer Seele angesteuert wird, lässt sich schwer unterdrücken, wenn wir es uns erst einmal bewusst gemacht haben.
Gefühle, die wir in Verbindung mit Ausdrücken wie z.B.: „brennende“ Sehnsucht oder „im Grunde meines Herzens“  haben, machen das deutlich.

Einen  scheinbar neuen Aspekt finden wir in einem Zitat von Andreas Müller -
einem Astro-Physiker. Der sagt über sein Forschungsgebiet:
„Die Beobachtung des Himmels .... in diesem Sinne eine Vorstufe der Erkenntnis, eine
Wahrnehmung, die uns uns selbst näher bringt...“

Ist das nicht interessant?
Die einen sprechen von göttlicher Nähe, die anderen von einer Nähe zu sich selbst!
Ist es nicht für viele Menschen ein Widerspruch, „sich selbst nah zu sein“ und wird oft
mit Egoismus gleich gesetzt????
Streben wir nicht oft  - gerade im religiösen Kontext - nach Askese und Bescheidenheit,
wenn es um unsere eigenen Bedürfnisse geht?

Weiter sagt Andreas. Müller über den Sternenhimmel:
„Es ist ein sehr emotionales Erlebnis zwischen Faszination und Melancholie. Der Betrachter der Sterne gerät schnell ins Träumen, in’s Phantasieren, ins Philosophieren.
Plötzlich findet man sich in einem philosophischen Diskurs, wo gleichsam die Urfragen der Menschheit gestellt werden:
Woher kommen wir? Wohin gehen wir? ....“

Diese „Urfragen“ können wir auch auf unser irdisches Leben übertragen:
Woher kommen wir, wohin gehen wir während wir hier auf der Erde leben?
Und weiter abgewandelt: Wohin führt uns unsere Sehnsucht?


Fazit aus der ersten Frage: Was ist Sehnsucht?

  1. Der innige Wunsch nach etwas, das wir im Moment nicht haben
  2. Der Wunsch nach mehr Nähe zu Gott
  3. Der Wunsch nach mehr Nähe zu sich selbst
  4. Die Antwort auf die „Urfragen: Woher komme ich – wohin gehe ich?

Im nächsten Beitrag geht es dann um die Frage des „Warum“:
Warum könnte es sich lohnen, uns auf den Weg zu machen, unsere Sehnsucht zu erkunden?
Gibt es gar einen tieferen Sinn?



Montag, 23. November 2015


„O, ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt...“ 
Friedrich Hölderlin (1770-1843)

Heilmittel Sehnsucht Teil 2

Was ist Sehnsucht?


Sehnsucht kennt sicher jeder Mensch in der einen oder anderen Form.
Das Wort kam bei der Wahl des schönsten deutschen Wortes auf Platz 3!
Wir sehnen und also anscheinend gerne, empfinden es als schön.
Wir sehen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Frühling ebenso herbei, wie
eine heiße, duftende Tasse Cappucchino nach einen anstrengenden Arbeitstag oder den Duft einer Rose, die wir erblicken.
Oder – und vielleicht es das, was die meisten von uns als Erstes mit Sehnsucht verbinden – nach einem geliebten Menschen.
Entscheidend dabei ist:
Wir sehen etwas herbei, dass wir im Moment nicht haben.
Viele verbinden damit auch den Wunsch oder zitieren das Bild vom berühmten Prinzen auf dem weißen Pferd.
Der hat tatsächlich mehr auch mit der Art von Sehnsucht zu tun, mit der wir uns in der nächsten Zeit beschäftigen werden, auch wenn er häufig eher auf einer Schildkröte zu kommen scheint, weil es so lange dauert...
Wenn wir uns mit unserer Sehnsucht befassen, können wir viel über uns erfahren oder anders herum: Wir müssen uns kennen lernen, wenn wir unseren (oft verborgenen) Sehnsüchten auf die Spur kommen wollen. Ebenso spannend ist, dabei etwas über die Gründe zu erfahren, weshalb wir so oft nicht unsere Sehnsüchte leben, sondern vielleicht geradezu das Gegenteil.
Neben dem Prinzen ist der nächtliche Sternenhimmel für viele ein Sinnbild, wie auch ein Verstärker des Gefühls Sehnsucht.
Und wie oft sehen wir Liebende sich den Sternenhimmel anschauen oder stehen auch selbst sehnsüchtig da.
Aber wissen wir eigentlich, wonach genau wir uns sehnen? Oder ist es eher ein unbestimmtes Gefühl, wenn wir uns die Sterne anschauen?

Auch Vincent van Gogh war anscheinend fasziniert vom Sternenhimmel.
Sein Bild: „Sternenhimmel“ wird häufig als religiöse Sehnsucht verstanden.
Die Interpretation steht im Zusammenhang mit einem Brief an seinen Bruder, in dem van Gogh schrieb, er habe die Absicht, „schwierige Szenen aus dem Leben“ zu malen.
Und weiter: „Dies hält mich nicht davon ab, ein unbändiges Verlangen nach – soll ich das Wort sagen? – nach Religion zu haben. Dann gehe ich in die Nacht hinaus, um die Sterne zu malen.“
 
Er stellt eine Verbindung her zwischen seiner Sehnsucht nach etwas Spirituellem
und dem Sternenhimmel, hat also eine spirituelle Sehnsucht, die er anscheinend nicht
konkret benennen kann oder es sich nicht traut. Der Sternenhimmel spiegelt für ihn
diese Sehnsucht, wider, bringt ihm näher, was er nicht aussprechen kann.

Ein Dichter und Mystiker aus dem persischen Mittelalter, Farradudin Muhammed Attar
stellt ebenfalls  diese Verbindung her. Er schreibt in einem seiner Werke:
„Der Himmel hat aus Trauer darüber, dass er das Ziel seines Suchens, das Wesen
Gottes zu erkennen, nicht erreicht hat, die blaue Trauerfarbe angelegt“

Und Philipp Otto Runge sagte einmal:
„Blau ist die größte Entfernung zum Göttlichen...“
(Hoppe, G.: Blau die Farbe des Himmels. Heidelberg, Berlin 1999.)

Was hier deutlich wird, ist die dunkle Seite der Sehnsucht, also eine Eigenschaft, die sehr
schmerzhaft sein kann, wenn man das Gefühl hat, dass man Jenes, wonach man sich
sehnt, nicht erreichen kann.

Sollte das etwa alles sein, was uns die Sehnsucht „zu bieten hat“, wenn wir uns mit ihr
befassen?
Das können Sie im nächsten Teil dieses Beitrags lesen.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

„Die Sehnsüchte der Menschen sind Pfeile aus Licht. Sie können Träume erkunden, das Land der Seele besuchen, Krankheit heilen, Angst verscheuchen und Sonnen erschaffen.“  
sagt ein altes indianisches Sprichwort.

In den nächsten Wochen und Monaten wird es hier um das Thema Sehnsucht gehen: 
Was ist das überhaupt und weshalb lohnt es sich, wenn wir uns auf den Weg machen, unsere Sehnsüchte zu erkunden?
Wir werden etwas über gesundheitliche Auswirkungen erfahren und was es tatsächlich auch mit unserem Traumprinzen auf dem weißen Pferd zu tun hat. Letzterer scheint ja manchmal auf einer Schildkröte daher zu kommen, so lange dauert es oft, bis wir ihm - wenn überhaupt jemals - begegnen.
Die Sehnsüchte zu erkunden, um die es hier gehen wird - dafür können wir aktiv etwas tun. Vermutlich ist es deutlich realistischer, unsere Sehnsüchte zu erspüren und auch zu leben, als unseren Traumprinzen zu finden! Vielleicht sogar schöner, viel lohnender.
Da es ein sehr kraftvolles und auch spirituelles Thema ist, lohnt es sich für alle Bereiche unseres Lebens, wenn wir uns damit befassen, damit es uns "erfasst". 

Bald geht es also los, mit der ersten Frage: WAS ist eigentlich Sehnsucht?



 

Donnerstag, 18. Juni 2015



 Was gute Vorsätze brauchen, um zu gelingen

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um das Holz zu sammeln, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit zu verteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer“ (Antoine de Saint-Exupery)
Was bedeutet das für unsere Ziele?
Ist es nicht so, dass wir meistens zunächst nach dem gucken, was möglich ist?
Was funktionieren kann?
Ob wir die Voraussetzungen für Dieses oder Jenes erfüllen?
Und lassen daran die meisten unserer besten Ideen scheitern?
Kennen Sie das: "Es geht nicht, weil...", "...dafür habe ich keine Zeit",
"das kann ich mir in meiner Situation nicht leisten!"
WIe wirkungsvoll wir uns von unseren Träumen und auch Potenzialen fernhalten!
Dann lieber so:
"Alle sagten: das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht - 
und hat's einfach gemacht!"  
Quelle: Postkarte von "GrafikArt")

In diesem Sinne: Ich wünsche Ihnen eine solche "Unwissenheit",
um immer gesünder zu werden - und glücklicher...

Montag, 1. Juni 2015

Gute Vorsätze Teil 3:

Wenn unser Antrieb für einen "guten Vorsatz" also gespeist wird aus etwas, das wir vermeiden oder loswerden wollen, funktioniert es nicht wirklich oder nachhaltig mit unserem Ziel.
Es gibt also nur eine Alternative:
Wir brauchen ein Ziel, dass unser Herz vor Freude springen lässt!
Ein "positives" Ziel!
Dann richtet sich unsere Aufmerksamkeit darauf und es wird uns besser gehen.
Je mehr es uns gelingt, uns auf dieses freudige zu erreichende Ziel zu konzentrieren, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir es erreichen.
Das hat aber nicht wirklich etwas mit "positivem Denken" zu tun.
Das Problem bei Letzterem ist meistens, dass wir nicht wirklich daran glauben oder - noch schlimmer - wir es gar nicht wirklich wollen.
Außerdem funktionieren diese "Traum-Erfüllungs-Techniken" natürlich nur für wirklich aus unserem Herzen kommende Wünsche bzw. unserer Seele, die im Einklang mit unserem Wesen stehen.
Wenn also mehrere Menschen den gleichen Wunsch haben, kann es gut sein, dass der eine ihn schnell erreicht mit viel weniger "Wunsch-Energie", als jemand, dessen Bestimmung dem entgegen steht. Letzterer wird sein Ziel mit unnötig viel Energie anstreben und unter Umständen Probleme haben, es tatsächlich zu verwirklichen.
Es geht also auch noch darum, dass wir quasi das "richtige" Ziel haben. Uuuuiii - ist das kompliziert?!
Dazu mehr in Teil 4 dieses Beitrages.
Für heute wünsche ich Ihnen eine schöne Sommeranfangs-Woche!

Donnerstag, 28. Mai 2015

Gute Vorsätze Teil 2

Ich habe meinen Beitrag gestern damit beendet, dass  im Grunde oft Befürchtungen der Antrieb für  gute Vorsätze sind.
Kann das tatsächlich funktionieren?
Wenn wir vor etwas Angst haben und dies unser Antrieb für ein (meist dem entgegen gesetzten) 
Ziel ist, richten wir unsere Aufmerksamkeit zu wenig auf das Ziel und zu sehr auf das, was uns Angst macht - also das, was wir los werden wollen.
Wir wollen vielleicht abnehmen, weil wir Angst vor Herzerkrankungen haben, oder davor nicht geliebt zu werden oder oder.....
Das sind intensive Gefühle und so sind wir mit unseren Gedanken zu oft bei diesen ungeliebten Gedanken, die uns gerade deshalb im Griff haben. Vielleicht haben wir sogar Bilder aus schlechten Erlebnissen oder eben dem, was uns nicht passieren soll, vor Augen.
An unserem Ziel gemessen, unterscheidet das Gehirn aber nicht zwischen dem, was wir wollen und dem, was wir nicht wollen. Es beschäftigt sich nur mit dem Thema unseres Konfliktes und vergrößert es dadurch. Es ist bekannt, dass z.B. Töchter, die nicht so werden wollen, wie ihre Mütter, meist gerade so werden. Vielleicht handeln sie nicht so, aber der Konflikt und die inneren gefühlsmäßigen Einstellungen "verfolgen" sie trotzdem oder erst recht.
Je mehr wir unsere Aufmerksamkeit also auf ein Problem richten, umso stärker werden  wir es (zunächst "nur") wahrnehmen und schließlich auch tatsächlich Dinge erleben, die es verstärken (können).
Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende und schreibe Anfang der Woche weiter...

Mittwoch, 27. Mai 2015


Gute Vorsätze...

...sind gut gemeint, aber das reicht ja bekannter Maßen nicht, um Erfolg zu haben.
Weshalb scheitern sie so oft?
Wir nehmen uns vor, diesmal tatsächlich durchzuhalten, diszipliniert zu sein, zum Beispiel mit festem Willen, wirklich endlich abzunehmen.
Doch auch ein „fester Wille“ führt häufig nicht zum Erfolg...
Was brauchen wir also, um unser Ziel tatsächlich längerfristig in die Tat umzusetzen?
Oder auch: Was hilft uns NICHT dabei?
Meistens sind „gute Vorsätze“ etwas, von dem wir meinen, wir MÜSSTEN sie tun, weil sonst etwas passiert, das wir VERMEIDEN wollen.
Wir versuchen also etwas zu erreichen, um etwas anderes loszuwerden.
Beispiel: Wir MÜSSEN unbedingt abnehmen, weil wir sonst vielleicht irgendwann schlimme Krankheiten bekommen !(?)
Oft wird uns suggeriert, wir würden Krankheiten bekommen, wenn wir dieses oder jenes tun oder unterlassen.
Im Grunde ist also eine Befürchtung unser Antrieb für sogenannte gute Vorsätze.
Kann das tatsächlich funktionieren?
Fortsetzung morgen...

Sonntag, 24. Mai 2015


Willkommen auf meinem Blog!


Für heute wünsche ich erst einmal einen schönen Pfingstmontag mit viiieeeel Sonne!

Demnächst finden Sie hier regelmäßig Informationen.